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Dachstuhlbrand in Leverkusen Wiesdorf / Mehrere Paralleleinsätze

22.08.2017, Uhr

Ort Leverkusen - Wiesdorf, Clemens-Winkler Straße
Kräfte

Einsatzbericht

Um 13:39 Uhr erhielt die Leitstelle der Feuerwehr Leverkusen einen Notruf über eine Rauchentwicklung aus dem Dach eines Einfamilienhauses in der Clemens-Winkler-Straße. Daraufhin wurden durch die Leitstelle sofort beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr, ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr, der Führungsdienst sowie Kräfte des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle alarmiert. Noch während sich die Kräfte auf Anfahrt befanden, erreichten weitere Notrufe die Leitstelle mit dem Hinweis, dass kurz zuvor explosionsartige Geräusche aus dem Haus zu hören waren. Aufgrund dieser Meldungen wurde vom Führungsdienst das Stichwort auf „Feuer nach Explosion“ erhöht. Weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden zur Einsatzstelle beordert.

Vor Ort konnten die Einsatzkräfte eine leichte Rauchentwicklung im Bereich des Dachstuhles erkennen. Da es sich um eine Doppelhaushälfte handelte und es nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Brand bereits auf die andere Hälfte des Hauses übergegriffen hat, wurde in beiden Gebäudehälften je ein Trupp unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung eingesetzt. Zudem wurden beide Drehleitern der Feuerwehr in Stellung gebracht. Die beengten Platzverhältnisse in der Clemens-Winkler-Straße erschwerten sowohl die Zufahrt als auch die Aufstellung der Einsatzfahrzeuge. Nachdem der Angriffstrupp den Brand im Dachboden lokalisieren konnte, wurde versucht, dieses über eine Dachluke mit Klappleiter zu bekämpfen. Hierbei stellte der Trupp fest, dass sich direkt neben dem Brandherd ein voller Plastikkanister mit unbekannter Flüssigkeit befand. Dieser war vom Feuer bereits beaufschlagt und entzündete sich mit Bildung einer großen Stichflamme. Parallel dazu wurde durch die Besatzung der Drehleitern die Dachhaut geöffnet und eine Brandbekämpfung von außen eingeleitet. Der Angriffstrupp baute so dann eine Riegelstellung auf, um ein Durchbrennen der Dachbodenluke und damit eine unkontrollierte Brandausbreitung zu verhindern.

Im Zuge der schlagartigen Entzündung des Plastikkanisters kam es zu einer erhöhten Rauchentwicklung. Da der Rauch aufgrund der vor Ort herrschenden Windverhältnisse nicht abgezogen ist, wurde umgehend eine Warnung über die WarnApp „NINA“ für den Stadtteil Wiesdorf abgesetzt.

Aufgrund der Tatsache, dass sich unbekannte Chemikalien im Dachboden befanden und eine Kontamination des Trupps mit dieser Substanz nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde der Löschzug GSG (Gefährliche Stoffe und Güter) vom Einsatzleiter nachgefordert.

Im Zuge der Nachforderung war es unumgänglich die Wöhlerstraße in beide Fahrtrichtungen zu sperren, da die Einsatzkräfte diese Fläche zum Aufbau der benötigten Gerätschaften zu Dekontamination benötigten.

Um den Brand des Chemikalienbehälters vollständig löschen zu können, wurde im weiteren Verlauf der Brandbekämpfung mehrere Pulverlöscher eingesetzt.

Letztendlich konnte das Feuer dadurch schnell gelöscht werden. Zum endgültigen Ablöschen der vorhandenen Glutnester musste die Dachhaut weiter geöffnet werden.

Nachdem diese Maßnahmen abgeschlossen waren, wurde mittels Mehrgasmessgeräten und speziellen Prüfröhrchen eine Messung rund um das betroffene Gebäude sowie innerhalb des Gebäudes durchgeführt. Nachdem diese Messungen alle ohne Befund waren, wurde die Warnung über die WarnApp „NINA“ wieder aufgehoben. 

Als letzte Maßnahme an der Einsatzstelle wurde der Plastikkanister im Dachgeschoß durch Kräfte der Feuerwehr geborgen. Zudem wurden Reste des ausgetretenen Stoffs mittels speziellen Chemikalienbinders aufgenommen. Im Anschluss konnten diese Reste samt Kanister über das Ordnungsamt der Stadt Leverkusen der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. 

Während der Einsatzmaßnahmen erlitten zwei Feuerwehrangehörige eine Kreislaufschwäche und wurden vom sich vor Ort befindlichen Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert. 

Bei diesem Einsatz waren insgesamt 47 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Ortslöschzüge Wiesdorf, Bürrig und Opladen der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Rettungsdienstes mit 19 Fahrzeugen vor Ort.

 

Parallel zu diesem Schadensereignis galt es weitere Einsätze im Stadtgebiet Leverkusen abzuarbeiten. Dafür wurden frühzeitig die Ortslöschzüge Schlebusch, Lützenkirchen und Rheindorf der Freiwilligen Feuerwehr zur Sicherstellung des Grundschutzes alarmiert.

So ist gegen 13:45 Uhr in der Straße „Pützdelle“ in Rheindorf eine Hecke direkt neben einem Haus in Brand geraten. Diese wurde von einem Löschfahrzeug des Ortslöschzuges Rheindorf schnell abgelöscht. 

Kurze Zeit später, gegen 14:00 Uhr, ereignete sich ein Verkehrsunfall in Leverkusen-Opladen. Dabei haben sich ein LKW und ein PKW so verkeilt, dass diese mittels Hebekissen angehoben, um einen Abtransport zu ermöglichen. Zudem galt es auslaufende Betriebsstoffe aufzufangen und abzustreuen. Verletzt wurde niemand. Bei diesem Einsatz waren der Ortslöschzug Lützenkirchen sowie die Berufsfeuerwehr mit je einem Fahrzeug im Einsatz. 

Um 15:52 Uhr ereignete sich ein weiterer Verkehrsunfall auf der BAB 3 in Fahrtrichtung Köln. Zur Absicherung der Einsatzstelle wurde neben einem RTW ein Löschfahrzeug des Ortslöschzuges Schlebusch eingesetzt. 

Gegen 16:36 Uhr wurde der Leitstelle ein ausgelöster Heimrauchmelder in der Straße „Am Neuenhof“ in Leverkusen-Küppersteg gemeldet. Dort lag jedoch kein Schadensereignis vor, so dass die eingesetzte Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Ortslöschzüge Schlebusch und Rheindorf schnell wieder einsatzbereit waren. 

Bei dem nächsten Einsatz um 17:29 Uhr drohten Gebäudeteile an einem Gebäude in der Gustav-Heinemann-Straße abzustürzen. Diese wurden von Kräften der Ortslöschzüge Schlebusch und Rheindorf schnell gesichert, und somit ein Herabstürzen auf den Gehweg verhindert. 

Um 18:40 Uhr wurde der Ortslöschzug Lützenkirchen ein weiteres Mal alarmiert. Eine Person lag in einer Wohnung und bedurfte einer rettungsdienstlichen Versorgung. Die Kräfte aus Lützenkirchen verschafften dem Rettungsdienst Zutritt zur Wohnung und unterstützten bei der Versorgung und dem Abtransport des Patienten. 

Ein direkt im Anschluss erforderlicher Einsatz für die Kräfte aus Lützenkirchen zur Landesicherung des Rettungshubschraubers „Christoph 3“, konnte noch vor Erreichen der Einsatzstelle in Wiesdorf abgebrochen werden.

 

gezeichnet BR Kresse, BA Gäde, BA Montag

Bildergalerie

Foto: Uwe Miserius - Einsatz: Dachstuhlbrand in Leverkusen Wiesdorf / Mehrere Paralleleinsätze (22.08.2017)Foto: Uwe Miserius - Einsatz: Dachstuhlbrand in Leverkusen Wiesdorf / Mehrere Paralleleinsätze (22.08.2017)Foto: Uwe Miserius - Einsatz: Dachstuhlbrand in Leverkusen Wiesdorf / Mehrere Paralleleinsätze (22.08.2017)

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